Wir dokumentieren hier eine Meldung von Rhein-Main Rechtsaußen.

Zum Jahresende ruft die rechte Verschwörungsszene zu zwei »Großevents« im Rhein-Main-Gebiet auf. Bei den Versammlungen in Wiesbaden und Aschaffenburg soll das Thema »Frieden« im Vordergrund stehen.

Unter dem Motto »Aufstehen: Für den Frieden« wird für den 28. Dezember zu einer Kundgebung vor der US-Air-Base in Wiesbaden-Erbenheim aufgerufen. Die Versammlung soll um 14:30 Uhr begi13nnen. Bereits am Vormittag sind »Sternfahrten« aus verschiedenen Städten im Rhein-Main-Gebiet in Richtung US-Air-Base geplant. Ein Fahrzeugkorso soll sich um 11:15 Uhr von der Eugen-Salomon-Straße in Mainz aus in Bewegung setzen. In Darmstadt trifft man sich bereits um 10:15 Uhr am Messplatz. Ebenfalls für 10:15 Uhr ist ein Treffpunkt am Parkplatz entlang der Lahmeyerstraße in Frankfurt angesetzt. Auch von Wiesbaden aus soll es einen Korso in Richtung US-Air-Base geben. Treffpunkt ist hier der Parkplatz in der Kleinaustraße um 11:15 Uhr. Weitere Informationen zum Programm und den RednerInnen bei der Zentralkundgebung sind noch nicht bekannt. Organisiert wird die Veranstaltung maßgeblich von dem rechten Zeitungsprojekt Klartext – Bürgerzeitung für das Rhein-Main-Neckar-Gebiet um Christoph Barth.

Bereits Anfang Oktober mobilisierte die verschwörungsideologische Partei DieBasis gemeinsam mit Barth zu einer Friedensdemonstration vor die Wiesbadener US-Air-Base. Obwohl es an diesem Tag gelungen war, die bekannten ehemaligen Politiker der Linkspartei Michael Aggelidis und Diether Dehm als Redner zu gewinnen, erreichte die Demonstration kaum Publikum über den harten Kern der rechten Verschwörungs- und Reichsbürgerszene hinaus. In der Spitze nahmen etwa 400 Personen an der Versammlung teil.

Für den 31. Dezember ist in der Innenstadt von Aschaffenburg ein Aufzug der rechten Verschwörungsszene unter dem Motto »Wir wollen keinen Krieg« geplant. Die Veranstaltung ist als »Privatanmeldung« angekündigt. In den Jahren zuvor hatte das Netzwerk Rhein-Main-steht-auf (RMSA) an Silvester zu Demonstrationen in Aschaffenburg aufgerufen. 2023 nahmen daran 1.000 Personen teil. Danach war es intern zum Streit gekommen, da die Redner Ralph Bühler und Daniel Langhans das Thema verfehlten und absurde Verschwörungserzählungen verbreiteten. So hatte Langhans fabuliert, dass gezielt herbeigeführter Regen durch Wettermanipulation Aufzüge der Szene behindern würden. In den sozialen Medien wird der Aufruf für den diesjährigen Aufzug von Michael Hetzel (RMSA) mit Reden von Alice Weidel unterlegt und mit den Worten »Frieden mit Russland, BEVOR es zu spät ist!« beworben.

Aufzüge mit vielen hundert Teilnehmenden sind dieses Jahr jedoch weder am 28. Dezember in Wiesbaden noch am 31. Dezember in Aschaffenburg zu erwarten. Zudem finden die Mobilisierungen für die Veranstaltungen bisher vor allem über regionale Kanäle statt.